>> Weihnachtsmarkt ohne „Bude“ ist wie Jingle ohne Bells. Till & Hans zeigen den 2 Dudes einen Tag lang, wieviel Arbeit in einem Teller Grünkohl steckt. <<
Interview: Andi Stanita
Vor zehn Jahren standen Till und ich das erste Mal gemeinsam hinterm Bude-Tresen: nicht auf dem Weihnachtsmarkt, sondern auf dem Heidelberger Herbst – nicht am Uniplatz, sondern in der Plöck – kein flüssiger Apfelkuchen, sondern Erdbeer-Daiquiri. Ab da wollten wir mit der Bude raus in die Stadt. Kerwe, Fasching, Weihnachtsmarkt – war uns erstmal egal!
Unser Glück war, dass der Leder-Typ vom Weihnachtsmarkt plötzlich abgesagt hat. Seinen Stand haben wir bekommen. Versicherung, WKD, Wasser, Strom: In kürzester Zeit mussten wir uns schlau machen, was wir brauchen. Stress pur – heute läuft die Vorbereitung viel routinierter. Till und ich – das funktioniert gut, aber mit Reibereien. Er ist der Kopf, der hinter den Kulissen organisiert, ich der Bauch, der an der Front steht. Er rettet jedes Jahr die Deko, die ich in die Tonne treten will, dafür bin ich der Grünkohl-Garant. Nochmal Till: Honig hat im Suppentopf nichts verloren!
Beim Grünkohl kannst du ne Menge falsch machen: ich sag nur Osmose! Auch wir haben ein paar Testläufe gebraucht, bis das Gemüse sein komplettes Aroma entfaltet hat. Geklappt hat’s schließlich mit dem Rezept meiner Oma aus Düsseldorf. Deswegen auch „Grünkohl Rheinischer Art“ mit Mettenden statt Pinkel. Kind oder Rentner: das Zeug schmeckt jedem. Wenn eine Omi vor dir steht, mit Pippi in den Augen, weil es so schmeckt wie früher – das macht was mit dir. Seit es uns gibt, hat Grünkohl eine Renaissance erlebt. Frag Bauer Schlicksupp aus Handschuhsheim, der fährt wegen uns die Produktion hoch!
Langeweile gibt es nicht. In den ruhigen Stunden am Morgen trinkst du Kaffee mit den Nachbarn und rauchst eine Zigarette. Mit Hans Brück, dem Karussellbetreiber von nebenan verbindet uns Freundschaft, den treffen wir auch im Sommer mal auf einen Burger bei Joe Molese. Er hat sogar zwei seiner Karussellpferde nach uns benannt.
„TARTE AUX POMMES LIQUIDE“ – wer an der Bude anheuern will, der muss Sprachkenntnisse mitbringen. Englisch ist Pflicht, Französisch und Italienisch von Vorteil. Wenn du in 5 Wochen 25.000 Mal erklärst, dass wir keinen Glühwein, sondern flüssigen Apfelkuchen verkaufen, bist du bedient. Nach 5 Wochen Schaltzentrale des Wahnsinns brauche ich eine Auszeit. Dann will ich nichts mehr hören und keine Heidelberger mehr sehen. Ich geh dann für zwei Wochen nach Düsseldorf, während Till mit seinen Neffen und Nichten Lego spielt. Das ist sein Ausgleich.
Bude-Sweater gibt’s nur fürs Team. Wenn jemand unbedingt einen haben mag, kann er sich an Flo und Sassan wenden. Die Welldone-Jungs haben die Lizenz zum Nachdrucken. Und hört auf mich ständig nach dem Design der 2018er Tasse zu fragen – das kennt nur Joe Schwarz vom Stadtmarketing und der verrät es ums Verrecken nicht!
Meine Thermo-Unterhose ist gebügelt – es kann losgehen! Schaut vorbei, wir stehen ab dem 26. November zum 9. Mal für euch auf dem Uniplatz.
Ab heute (Montag, den 26.11.2018) heißt es wieder 1,2,3 - Grünkohl - Party bei den Bude Boys auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt.
Location: Uni Platz
Öffnungszeiten:
26. November - 22. Dezember 2018
Sonntag - Freitag 11 - 21 Uhr
Samstag 11 - 22 Uhr
PS: Wer “2Dudes1Day” bei der Bestellung sagt, bekommt vielleicht eine Überraschung.